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Männer im Feminismus – Gemeinsam gegen das Patriarchat

Diskussionsabend in der Alten Meierei
am 5.11.2020 um 19:00 Uhr

Der Diskussionsabend ist all-gender. Meldet euch gerne vorher an unter: higatukiel@riseup.net

Welche Rolle haben Männer im Feminismus?
Kann ein Mann überhaupt Feminist sein?
Warum engagieren sich so wenige Männer für Feminismus,
es gibt doch auch Weiße die sich gegen Rassismus einsetzen?
Haben (linke) Männer Angst vorm Feminismus?
Und wie können gemeinsame Kämpfe gestaltet werden?

Wir von Higatu möchten euch dazu einladen in gemütlicher Atmosphäre diese und andere Fragen zum Thema zu diskutieren. Dabei brauchst du absolut kein Vorwissen zum Thema. Wir haben nämlich auch keine Ahnung. Hauptsache wir kommen miteinander ins Gespräch.
Natürlich werden alle aktuell gebotenen Hygiene- und Infektionsschutzmaßnahmen berücksichtigt.

Wir möchten darauf hinweisen, dass bei dieser Diskussion möglicherweise problematische/ toxische männliche Verhaltensweisen thematisiert werden. Deshalb möchten wir euch bitten, passt auf euch und auf eure Mitmenschen auf. Nehmt nur teil, wenn es für euch mental und emotional machbar ist.
Uns ist bewusst, dass viele der Fragen auf cis-Männer ausgerichtet sind. Wir haben uns aber dafür entschieden es bewusst offen zu halten und sind hier auch offen für Kritik.

Zwischen James Bond und Kurt Cobain – Männerbilder in der Unterhaltungsindustrie

Diskussionsabend in der Alten Meierei

Am 29.09.2020 um 19:00 Uhr

Der Diskussionsabend ist all-gender. Meldet euch gerne vorher an unter: higatukiel@riseup.net

 

Wir von Higatu möchten euch einladen mit uns zu diskutieren. Welche Männerbilder aus der Unterhaltungsindustrie haben unser Männer-(Selbst)Bild geprägt oder prägen es noch heute? Wie sieht die Entwicklung aus? Gibt es heute zeitgemäße Bilder von Männlichkeit und wenn ja, wo sind sie zu finden?

TRIGGER WARNUNG: Wir möchten darauf hinweisen, daß bei dieser Diskussion möglicherweise problematische/toxische männliche Verhaltensweisen thematisiert werden. Deshalb möchten wir euch bitten, passt auf euch und auf eure Mitmenschen auf. Nehmt nur teil, wenn es für euch mental und emotional machbar ist.

 

Higatu wird zur Veranstaltungsgruppe

 
Higatu hat sich nach einem schwierigen Jahr 2019 dazu entschlossen die Arbeitweise der Gruppe zu verändern. Wir wollen den Weg, den wir letztes Jahr mit einem ersten Schritt in die Öffentlichkeit begonnen haben, forsetzten und versuchen aus unseren vielfältigen Fehlern zu lernen. In Zukunft wollen wir uns auf die Ausrichtung von Veranstaltungen und die Unterstützung von feministischen Strukturen und Aktionen konzentrieren. Unsere Themenschwerpunkte sind nach wie vor kritische Männlichkeit, profemistische Arbeit, Männer im Patriachat und die verschiedenen Formen von Sexismus. Da es unser Hauptziel ist Männer in den Kampf gegen das Patriachat zu integrieren, bleibt unsere hauptsächliche Zielgruppe cis-Männer. Alle unsere Veranstaltungen sind selbstverständlich offen für alle Gender. In Zukunft wollen wir verstärkt auf die Transparenz der Arbeit der Gruppe achten und haben uns nicht zuletzt deswegen dazu entschieden unsere internen Treffen zunächst auf die Planung von Veranstaltungen zu beschränken und die Auseinandersetzung mit unseren eigenen pariachalen Mustern in den öffentlichen Raum zu verlegen, wo sie offen für Kritik sein kann. Wir hoffen, dass uns damit der Spagat zwischen dem Verhindern von männerbundischen Strukturen in der Gruppe und dem Fortsetzten der profemistischen Arbeit gelingt.  Nach wie vor befinden wir uns auch im Diskussionprozess ob wir die Gruppe für alle Gender öffnen wollen. 
 
 
 
 

Workshop zu kritischer Männlichkeit und Sexismus-Sensibilisierung am 8. Dezember

Seit mittlereile knapp über zwei Jahre trifft sich Higatu in privaten Räumen in Kiel. Bisher haben wir uns zumeist mit der Reflektion unser eigenen patriachalen Verhaltensmuster beschäftigt. Vor allem haben wir Biografiearbeit gemacht und versucht ein bisschen was an Gefühlen aus uns rauszukitzeln. Bisher sind wir nur sehr sporadisch mit öffentlichen Treffen mal nach außen gegangen. Öfter gab es für unsere mangelde Transparenz und auch mangelnde Solidariät nach außen schon Kritik von Genoss*innen. Daher besteht schon länger eine Diskussion innherhalb der Gruppe darüber, mehr in der Öffentlichkeit zu treten.

Einen ersten Aufschlag in diese Richtung soll nun dieser Workshop sein. Uns ist dabei vor allem wichtig das wir FLTIQ* keine Räume nehmen und uns mit unser Arbeit nicht positiv nach außen verkaufen. Higatu ist von Anfang an geprägt von Verhaltensmustern männlicher Dominanz und Vermeidungsstrategien sich ernsthaft mit dem Thema auseinander zu setzen. Sowohl mangelnde Motivation für die Gruppe Zeit einzuräumen, als auch eine ernsthafte Selbstkretik die über Lippenbekenntnisse hinaus geht und auch mal aus der Wohlfühlzone heraustritt sind immer wieder ein Problem innerhalb der Gruppe gewesen. Daher möchten wir hier nochmal unterstreichen das wir den Workshop genauso nötig haben wie ihr und es in keiner Weise einen Grund gibt uns abzufeiern oder gar als irgendein Vorbild pro-feministischer Männlichkeit zu nehmen.

Ziel des Workshops ist es insbesondere cis-Männer zu (offenen und versteckten) Formen von Sexismus zu sensibilisieren. Es sind aber explizit alle Gender zu diesem Workshop eingeladen. In dem Workshop soll ein solidarischer Raum geschaffen werden, in dem sich verschiedene Positionen zu Sexismus begegnen können.

Sexismus, patriarchales Verhalten und Strukturen sind schon lange nicht nur eine gesamtgesellschaftliche Wirklichkeit sondern leider auch ein weit verbreitetes Problem in linken Räumen und Strukturen. Linke cis-Männer bekennen sich zwar zum Feminismus, beschäftigen sich aber oft kaum bis gar nicht mit ihrem eigenen Sexismus und patriarchalen Mustern. Auch wir von Higatu würden uns da trotz über zwei jährigem Bestehen in keiner Weise ausnehmen. Der Workshop soll hier einen kleinen Teil zu einer selbstkritischen Auseinandersetzung von cis-Männern mit dem Patriachat in Kiel beitragen. Der Workshop wird von einem Genossen aus Hamburg angeleitet, welcher auch den Blog www.kritische-männlichkeit.de betreut.

Triggerwarnung: In den verwendeten Methoden wird Sexismus reproduziert um diesen aufzuzeigen. Es muss zudem damit gerechnet werden, dass auch teilnehmende Personen Sexismus reproduzieren. Personen, die den Workshop stören und/oder sich als lernresistent erweisen, werden ggf. des Raumes verwiesen.

Es wäre schön wenn ihr euch anmeldet, damit wir besser planen können. Aber ihr könnt auch gerne einfach so kommen.
Anmeldung unter: higatukiel@riseup.net

Ort&Zeit:
Sonntag den 8. Dezmenber
von 11:00 bis 17:00 Uhr
im Café der Alten Meierei
(Hornheimer Weg 2, 24113 Kiel)

 

Woher kommt der Begriff „profeministisch“?

Als Ende der 60er Jahre die „zweite Welle“ der Frauenbewegung in Deutschland an die Öffentlichkeit trat, schleuderte sie ihren Genossen die Parole „Das Private ist politisch“ mit einer Tomate an den Kopf. „Genosse […], du bist objektiv ein Konterrevolutionär […]“. Im ständigen Kampf gegen ihre Genossen brach sie den Lack patriarchaler Denkschemata auf, und forderte eine Umwälzung dessen, was Männer unter revolutionärem Kampf verstanden – und heute noch verstehen. Dieser vermeintliche Kampf, welcher sich im Großen und Ganzen hinter theoretischen Gedankenmonumenten versteckt/e und mit einem ökonomistisch verengten Materialismus argumentiert wurde/wird, hat/te das Ziel, im „Privaten“ weitermachen zu können wie bisher. Denn nichts braucht ein Mann mehr, als nach getaner revolutionärer Arbeit in das „häusliche“ Naherholungsgebiet der Hege und Pflege einer oder mehrerer Liebesbeziehungen zurückkehren zu können, frei von gesellschaftlichen Widersprüchen und politischer Frustration. Die Abwehrmechanismen gegen feministische Kritik und kritische Patriarchats-Analyse, das Lächerlichmachen von Politik aus Frauenperspektive und die Angst vor selbstbewussten Genossinnen mögen sich im Laufe der Jahre teilweise in ihrem Ausdruck verändert haben, dennoch sind sie in unserem politischen Alltag omnipräsent. Und manchmal fragt Mann sich, ob unsere (fetischhafte) Fixierung auf den Kampf gegen das Kapital einem Leidensdruck entspringt, aus einem tiefen Empfinden der Ungerechtigkeit eines Herrschaftssystems herrührt, oder ob sie sich nicht doch (auch) aus einem gekränkten Ego speist, aus der Enttäuschung, nicht „on top“ in der kapitalistisch-patriarchalen Hierarchie mitmischen zu können. Und so scheint auch manche Antifa-Aktion primär dem Ausagieren männlicher Konkurrenz und Dominanz zu dienen. Das Patriarchat bleibt einstweilen die fortwährende Randnotiz, das „Andere“ neben dem Kapitalismus, wenn es nicht sogar, was derzeit wieder schwer in Mode ist, vollends für tot erklärt wird, um dem eigenen revolutionären Selbstbild keinen Abbruch zu tun. „Das Private ist politisch“ stellt, ernst genommen, eine immanente Gefahr für das „männliche Ich“ dar. Es deckt die gesellschaftliche Dimension auf, die in der Herrschaft durch das Individuum zu Tage tritt. Doch „das Private ist politisch“ heißt nicht, nur die Strukturen in sich zu erkennen, die eigene Reproduktion der gesellschaftlichen Machtverhältnisse zu reflektieren, sondern auch, dass das Individuum auf gesellschaftlicher Ebene verhandelt und ein gesellschaftlicher Umbruch erkämpft werden muss, um das Individuum von (inneren) Herrschaftszwängen zu befreien.

Die „zweite“ Frauenbewegung war zu einer Gegenmacht geworden und so kamen auch die Genossen nicht umhin, in die Auseinandersetzung mit ihrer eigenen Machtposition zu gehen. Einige wenige „ganz strebsame“ gründeten profeministische Männerzusammenhänge, Zeitungen und Gruppen. Sie versuchten sich an einer Reflexion ihrer Männlichkeit, um basierend auf feministischen Analysen eigene männlichkeitskritische Theorien zu entwickeln.

Die Autonome Bewegung erlitt einen Zerfallsprozess und auch die Frauenbewegung zerfiel bzw. wurde im gesellschaftlichen Backlash zerfallen. Der Druck wurde so von den Genossen und der doch eh recht überschaubaren männerkritischen Szene genommen, sich solidarisch weiter und tiefer am antipatriarchalen Kampf zu beteiligen. Dass heute in der linken Szene eine deutliche Männerdominanz herrscht, die Themenbestimmung und Politikstil vorgibt und Genossinnen zusehends herausdrängt, zeigt, wie rasant Errungenschaften revolutionärer Kämpfe auch in den Bereichen der Gesellschaft, die sich als radikal sehen, zurückgedrängt werden können.